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Das Material

Ton ist die Grundsubstanz, aus der Ziegel hergestellt werden. Ton ist ein Verwitterungsprodukt von Granit, deren Bestandteile sich mit dem Vers merken lassen: Feldspat, Quarz und Glimmer, die vergess´ ich nimmer. Sie werden durch Wasser, Gletscher und Wind von ihrem Ursprungsort weiter transportiert. Dabei nehmen sie allerlei Stoffe auf wie Kalk, Sand. Eisenverbindungen, organische Stoffe und werden dadurch erst verziegelbar.
Derartig „verunreinigte“ Tone nennt man Lehm. Die Eigenschaft, die ihn für die Ziegelherstellung geeignet macht, ist seine Verformbarkeit, seine Plastizität. Diese verliert beim Ziegelbrand.

Der Abbau und Transport

Abgebaut wurde der Lehm ursprünglich in Handarbeit durch Graben mit der Hacke, Lösen mit dem Pickel und Abstechen mit dem Spaten (Abb.1). Später übernahm der Löffelbagger diese Arbeit (Abb.2). Der Transport erfolgte früher in einem Korb, wie es schon in einer ägyptischen Wandmalerei um 1400 v. Chr. zu erkennen ist (Abb.3). Vor der Erfindung des Dieselmotors war es das Pferd, das den Lehm in schienengebundenen Loren abtransportierte (Abb. 1), bis die Diesellok diese Funktion übernahm (Abb.4).

Die Aufbereitung

Der abgebaute Lehm ist in diesem rohen Zustand meist noch nicht zur Ziegelherstellung geeignet. Es sind verschiedene Maßnahmen nötig, um die erforderliche Verformbarkeit zu erreichen. Beim „Tonaufschluss“ werden die Tonminerale gleichmäßig mit Wasser durchdrungen und umhüllt, z.B. beim „Sunpfen“ und „Mauken“.. Man hat dies früher mit natürlichen Aufschlussmethoden erreicht, indem man den Lehm der Witterung aussetzte – beim „Wintern“ dem Frost, beim „Sommern“ der Trockenheit und dem Regen. Auch durch Treten mit bloßen Füßen und andere von Tieren gezogene Verfahren wurde der Lehm mechanisch weiter aufbereitet. Dies geschieht heute durch „Kollergänge“ Diese tonnenschweren Laufräder kneten und zerkleinern den Lehm und drücken ihn anschließend durch gelochte Rostplatten (Abb.5)

Die Formgebung

Die Technik der Ziegelherstellung reicht rund 10.000 Jahre zurück bis in die Anfänge der menschlichen Sesshaftwerdung. Die ersten Lehmziegel wurden per Hand in rechteckiger Form geknetet und in der Sonne getrocknet. Im 6. Jahrtausend wurde in Mesepotamien ein Verfahren entwickelt, bei dem die Ziegel in einer Holzform gestrichen wurden. Dies machte die Herstellung formgleicher Ziegel möglich. So werden auch heute noch die Trockenziegel hergestellt (Abb.6) und mit der Holzform wurden Ziegel bis ins 19. Jahrh. geformt (Abb.7). Dann übernahmen im Zeitalter der industriellen Revolution Maschinen das Formen. Die Strangpresse nach Schlickeysen (Abb.8) arbeitete nach dem Prinzip des Fleischwolfes. Durch ein Mundstück wurde ein Lehmstrang gepresst, der mit einem Draht, früher mit der Hand, später maschinell abgeschnitten wurde (Abb.9). Mit diesem Verfahren lassen sich aber keine komplizierter aufgebaute Dachziegel herstellen. Sie werden gepresst. Bei der sogenannten Revolverpresse wird eine rechteckige Lehmplatte in der Dimension des Ziegels auf die Presse aufgebracht, die sich revolvermäßig zur Pressform weiterdrehte, um dann bei einer weiteren Drehung abgenommen zu werden (Abb.10).

Der Brand

Nach dem Trocknen werden die Ziegel gebrannt. Dies geschah in Kammeröfen oder in Feldbrandöfen auch Meiler genannt. Die Kammeröfen bestanden, wie der Name besagt, aus einer geschlossenen Brennkammer, die an einer oder beiden Längsseiten Öffnungen für die Feuerungen enthielt. Auf einer Tenne wurden die zu brennenden Ziegel aufgestapelt (Abb.11). Die Feldbrandöfen wurden auf freiem Feld aus den zu brennenden Ziegeln selbst aufgebaut. Mit dem steigenden Bedarf an Ziegel durch die wachsende Bautätigkeit im 19. Jahrhundert stiegen die Anforderungen an die Brennmethoden. Diese wurden erfüllt durch die Entwicklung des Ringofens durch F.E.Hoffmann 1859. (Grafik von Frank v. Marillac, Ziegelei Pape, Bevern/Bremerförde) (Abb.12). Das Besondere am Hoffmannschen Ringofen ist sein ununterbrochener, fortlaufender Betrieb. Er besteht aus Brennkammern, Schürebene und Kamin. In einem tunnelförmigen Ofen mit meist 14-20 Öffnungen werden die Rohlinge durch röhrenförmige Öffnungen in der Decke per Hand oder später mit Schüttapparaten und feinkörniger Kohle als Brennmaterial versorgt (Abb.13). So wandert das Feuer von Kammer zu Kammer. Es erreicht nach ca. 14 Tagen wieder die erste Kammer. Durch entsprechende Luftführung werden gebrannte Ziegel abgekühlt und noch zu brennende vorgewärmt. Dies steigerte die Wirtschaftlichkeit der Ziegelproduktion gegenüber den früheren Verfahren beträchtlich. Unsere Ziegelei produzierten jährlich 5.700000 Ziegel.

Nach dem Trocknen werden die Ziegel gebrannt. Dies geschah in Kammeröfen oder in Feldbrandöfen auch Meiler genannt. Die Kammeröfen bestanden, wie der Name besagt, aus einer geschlossenen Brennkammer, die an einer oder beiden Längsseiten Öffnungen für die Feuerungen enthielt. Auf einer Tenne wurden die zu brennenden Ziegel aufgestapelt. Die Feldbrandöfen wurden auf freiem Feld aus den zu brennenden Ziegeln selbst aufgebaut. Mit dem steigenden Bedarf an Ziegel durch die wachsende Bautätigkeit im 19. Jahrhundert stiegen die Anforderungen an die Brennmethoden. Diese wurden erfüllt durch die Entwicklung des Ringofens durch F.E.Hoffmann 1859. (Grafik von Frank v. Marillac, Ziegelei Pape, Bevern/Bremerförde) (Abb.12). Das Besondere am Hoffmannschen Ringofen ist sein ununterbrochener, fortlaufender Betrieb. Er besteht aus Brennkammern, Schürebene und Kamin. In einem tunnelförmigen Ofen mit meist 14-20 Öffnungen werden die Rohlinge durch röhrenförmige Öffnungen in der Decke per Hand oder später mit Schüttapparaten und feinkörniger Kohle als Brennmaterial versorgt (Abb.13). So wandert das Feuer von Kammer zu Kammer. Es erreicht nach ca. 14 Tagen wieder die erste Kammer. Durch entsprechende Luftführung werden gebrannte Ziegel abgekühlt und noch zu brennende vorgewärmt. Dies steigerte die Wirtschaftlichkeit der Ziegelproduktion gegenüber den früheren Verfahren beträchtlich. Unsere Ziegelei produzierten jährlich 5.700.000 Ziegel.

Die moderne Ziegelproduktion

Doch auch der Ringofen wurde durch ein anderes Verfahren abgelöst: durch den rationelleren Tunnelofen. Während beim Ringofen das Feuer wandert, bewegt sich beim Tunnelofen das Brenngut durch eine feststehende Feuerzone. Die Tunnelofenwagen durchfahren mit feuerfestem Belag und Wärmeisolierung die einzelnen Bereiche des Tunnelofens. Sie werden meist mit Gas betrieben, können aber auch mit Kohle oder Erdöl beheizt werden. Der Brennzyklus ist auf 4-16 Stunden geschrumpft.
Den größten Umbruch bewirkte die durch Computer gesteuerte Automatisierung aller mechanischen Vorgänge. Es wirkt fast gespenstisch , wenn man durch eine moderne Ziegel geht und auf keinen Menschen mehr stößt.

Doch auch der Ringofen wurde durch ein anderes Verfahren abgelöst: durch den rationelleren Tunnelofen. Während beim Ringofen das Feuer wandert, bewegt sich beim Tunnelofen das Brenngut durch eine feststehende Feuerzone. Die Tunnelofenwagen durchfahren mit feuerfestem Belag und Wärmeisolierung die einzelnen Bereiche des Tunnelofens. Sie werden meist mit Gas betrieben, können aber auch mit Kohle oder Erdöl beheizt werden. Der Brennzyklus ist auf 4-16 Stunden geschrumpft. Die Entwicklung der Brennverfahren ist in Abb.15 wiedergegeben.
Den größten Umbruch bewirkte jedoch im Roboterzeitalter die Computer gesteuerte Automatisierung aller mechanischen Vorgänge (Abb.16). Es wirkt fast gespenstisch , wenn man durch eine moderne Ziegel geht und auf keinen Menschen mehr stößt.

Der Ziegel - Technik